Birgit Bulla | Erfahrungsberichte & Tipps

Dranginkontinenz – wenn die Blase ständig Druck macht

Man ist unterwegs, ahnt nichts Böses, dann plötzlich schlägt er zu: ein Blasendruck, der so stark ist, dass man ihn fast – oder wirklich - nicht mehr halten kann. So oder so ähnlich äußert sich diese Form der Inkontinenz: Die Dranginkontinenz. Was genau sich dahinter verbirgt und was sich dagegen tun lässt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Ein Schild, das den Weg zu einer Toilette weist.

Dranginkontinenz kann sehr lästig sein. Zum Glück gibt es viele Dinge, die Sie dagegen tun können.

Was bedeutet Dranginkontinenz?

Liegt eine Dranginkontinenz (auch Urgeinkontinenz) vor, kommt es zu unfreiwilligem Urinverlust, weil der Harndrang in der Blase einfach zu groß ist. Und das meistens, obwohl die Blase noch gar nicht ganz gefüllt ist. Der Blasenmuskel zieht sich plötzlich so stark zusammen, dass selbst der stärkste Schließmuskel diesem Druck nicht mehr standhalten kann, und den unfreiwilligen Harnverlust zur Folge hat. Betroffene beschreiben diesen imperativen Harndrang oft so stark, dass er fast schon schmerzhaft ist. Damit gehört die Dranginkontinenz zu den Blasenspeicherungsstörungen. Die gute Nachricht: Die Symptome können nach einer ärztlichen Untersuchung in vielen Fällen deutlich gelindert werden.

Ursachen für die Dranginkontinenz

Es gibt viele Gründe, warum diese Art der Inkontinenz auftreten kann. Und nicht immer liegen diese direkt in der Blase.

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Dranginkontinenz beim Mann

Tritt diese Form der Inkontinenz bei Männern auf, liegt das häufig an der Prostata. Eine gut- und bösartige Erkrankung der Prostata oder auch Vergrößerung kann die Entstehung einer überaktiven Blase mit Drangsymptomatik verursachen. Ist die Prostata vergrößert, kann das zu mehreren Problemen führen: sie kann die Harnröhre verengen, was sich wiederum negativ auf die Blasenfunktion auswirkt. Diese Störung kann dazu führen, dass sich die Blase nicht mehr vollständig entleert und so zu einer sogenannten Überlaufinkontinenz führen. Daneben können durch den Restharn Infektionen oder Blasensteine entstehen, die wiederum eine Dranginkontinenz begünstigen können.
Illustration einer überempfindlichen Blase.

Dranginkontinenz bei der Frau

Mit zunehmendem Alter tritt diese Form der Inkontinenz häufiger bei Frauen auf. Grund hierfür sind häufig hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren. Sinkt der Östrogenspiegel, schlägt unsere Blase möglicherweise stärker auf bestimmte Stoffe im Urin an und schickt Betroffene so häufiger und dringender auf die Toilette. Darüber werden die Schleimhäute schlechter durchblutet, was die Blase wiederum anfälliger für Entzündungen macht. Ein Östrogenmangel kann ebenfalls Beckenboden und Bindegewebe schwächen und so zu Blasen- oder Gebärmuttersenkungen führen. Sacken diese Organe ab, kann es neben anderen Beschwerden auch zu einer überaktiven Blase mit Drangsymptomatik führen.

Was kann gegen die Dranginkontinenz getan werden?

Die gute Nachricht: Es gibt einiges, was man gegen den überfallartigen Harndrang und mögliche unfreiwillige Harninkontinenz unternehmen kann. Hierzu wird eine urodynamische Untersuchung durchgeführt. Hierbei werden die ableitenden Harnwege genauer angesehen. Genauer gesagt besteht die urodynamische Untersuchung aus der Blasendruck- und Harnstrahlmessung sowie dem Harnröhrendruckprofil.

Dranginkontinenz: Diese Medikamente kommen zum Einsatz

Wird keine Erklärung für die Dranginkontinenz gefunden, also keine Harnsteine oder Entzündungen, wird versucht, die Symptome mittels konservativer Therapie zu lindern. Mittlerweile gibt es verschiedene Medikamente zur Behandlung, die Linderung und Entspannung verschaffen. Häufig kommen hier in der Therapie sogenannte Anticholinergika zum Einsatz. Diese setzen sich auf die Rezeptoren der Blase und verhindern so, dass sich der Blasenmuskel zu schnell und zu stark zusammenzieht. Liegt die Dranginkontinenz bei Frauen an einem Östrogenmangel gibt es zur Therapie dieser Ursachen mittlerweile östrogenhaltige Zäpfchen oder Cremes, die lokal in die Scheide eingeführt werden und dort für eine bessere Durchblutung und somit wird das frühzeitige Wasserlassen verhindert.2

Mit Botox gegen den Blasendruck

Das Nervengift Botox oder auch Botulinumtoxin A, wird längst nicht mehr nur gegen Falten verwendet. Mittlerweile wird es ebenfalls zur Behandlung bei Migräne eingesetzt, oder bei Hyperhidrose, also dem übermäßigen Schwitzen. Es blockiert die Schnittstelle zwischen Nerven und Muskeln, so dass sich die Muskeln nicht mehr anspannen und verkrampfen können. Und genau deshalb wird es mittlerweile auch verstärkt zur Therapie der Dranginkontinenz eingesetzt. Bei dieser Form der Therapie wird das Botox durch eine Injektionsnadel direkt in die Blasenwand gespritzt. Die volle Wirkung tritt nach etwa zehn Tagen ein und hält zwischen drei und neun Monaten.

Nicht-medikamentöse Behandlung der Dranginkontinenz

Neben den verschreibungspflichtigen Tabletten gibt es noch eine Reihe an Dingen, die man als Betroffene:r selbst tun kann, um seine Blase zu unterstützen.

Toilettentraining

Ein Toilettentraining hilft dabei, den optimalen Zeitpunkt für die Blasenentleerung zu ermitteln. Betroffene sollen dabei nicht sofort bei beginnendem Harndrang auf die Toilette gehen, wenn sich die Blase meldet, sondern dem Druck noch etwas standhalten. So soll die überaktive Harnblase „umerzogen“ werden und wieder lernen, sich normal zu verhalten. Am einfachsten geht das, indem man die Klogänge schrittweise hinauszögert. Das erste Mal erst nach fünf Minuten die Toilette aufsuchen. Nach einer Eingewöhnungsphase langsam auf zehn Minuten steigern und so weiter. So gelangen Betroffene Schritt für Schritt wieder Kontrolle über die Blase.

Qualitätsprodukte erleichtern den Alltag

Damit Sie im Alltag bestens gewappnet sind und es nicht zu peinlichen und unangenehmen Situationen kommt, ist es ratsam auf diskrete Inkontinenzprodukte wie zum Beispiel die MoliCare Premium lady pads zurückzugreifen. Diese sind von 0,5 Tropfen für sehr leichte, bis hin zu 5 Tropfen für mittlere Harninkontinenz verfügbar. Diese bieten ein hohes Maß an Diskretion dank atmungsaktiver, textilartiger Rückseite kein unangenehmes Rascheln und Schwitzen. Der Saugkern nimmt Flüssigkeit schnell auf, leitet sie sicher ins Innere und hinterlässt ein rundum trockenes Hautgefühl, ebenfalls werden Gerüche neutralisiert. Das antibakterielle Material und seine schnelle Flüssigkeitsaufnahme bewahren den Säureschutzmantel der Haut und ist besonders hautschonend, da der pH-hautneutrale Wert erhalten bleibt.

Illustration verschiedener MoliCare Inkontinenzprodukte.

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Über die Autorin – Birgit Bulla

Als "Besitzerin einer unglaublich nervigen Blase" weiß Birgit aus eigener Erfahrung, was es heißt, mit Blasenschwäche zu leben: Mit Mitte zwanzig bekam sie aus heiterem Himmel plötzlich eine Reizblase. Nach vielen Jahren des Kampfes mit dieser Erkrankung startete sie 2018 schließlich ihren eigenen Blog "Pinkelbelle", um emotionale Unterstützung zu bieten, über neue Forschungsergebnisse zu informieren und ihren Leserinnen und Lesern zu zeigen, dass sie mit diesem Problem nicht alleine sind.

Vor fast zwei Jahren veröffentlichte Birgit auch ihr erstes Buch "Noch ganz dicht? Alles Wissenswerte über die Blase", das in mehr als vier Sprachen übersetzt wurde. Sie lebt heute in München, wo sie als Online-Redakteurin und Autorin arbeitet. Im Laufe der Jahre hat sich Birgit zu einer echten Expertin auf dem Gebiet der Blasengesundheit entwickelt. Da passt es fast zu gut, dass ihr Nachname "Bulla" aus dem Lateinischen übersetzt auch Blase bedeutet.

Ein Porträt-Bild von Birgit Bulla.


1https://www.pflege.de/krankheiten/inkontinenz/harninkontinenz/dranginkontinenz/
2Dranginkontinenz - eine Form der Inkontinenz | Stiftung Gesundheitswissen (stiftung-gesundheitswissen.de)